Liebe Mitglieder, Interessierte und Freund des Kreises,
mit den besten Wünschen für das NEUE JAHR 2009 schicken wir Euch unseren 3. Infobrief. Wir berichten über das Treffen im offenen Kreis am 13. Dezember 2008, das von Marlene und Sibylle geleitet wurde.
Wir haben jetzt auch eine Internetseite, die Andreas ins Leben gerufen hat. Schaut doch mal rein: www.derKREISeV.de Weitere Ideen und Vorschläge sind uns willkommen.
Außerdem möchten wir schon ein paar Veranstaltungen für dieses Jahr ankündigen:
- Innere und Äußere Natur mit Alwin und Marlene (Trancetanz, Medizinwanderung, Schwitzhütte, Integration) vom 30. April 02. Mai 2009 und vom 04. 06. September 2009 – siehe pdf-Link
- Aktivtag für Kinder am 09. Mai 2009 mit Hildegard
- Sonnwend-Ritual am 20. Juni 2009
Hier eine Zusammenfassung des Treffens im offenen Kreis am 13. Dezember 2008:
Marlene und Sibylle haben uns durch den Nachmittag geführt mit dem Thema
Ahnen und Tiefe Zeit – unsere Verbindung mit den Generationen der Vergangenheit und Zukunft.
Sie alle, (die Ahnen)
die unsere Erde geliebt und gehütet haben,
vermachen dir
die Kraft und die Weisheit,
die du jetzt brauchst,
um zu tun,
was getan werden muss,
damit ihre Reise
und deine
weiter gehen kann.
Joanna Macy
Dieser Text von Joanna Macy drückt sehr schön aus, warum es wichtig ist, unsere Ahnen zu ehren. Der Kontakt mit unseren Vorfahren ist die Verbindung nach hinten im kosmischen Netzwerk. D.h. wir sind alle gleichen Ursprungs. Wenn es uns gelingt, ein anderes Bewusstsein zu erwecken, werden wir nicht länger getrennt sein. Wir erfahren durch diese Verbindung eine Stärkung unserer Lebenskraft und dienen so der Gemeinschaft. Wir erben das Leben und wir sind die Ahnen unserer ungeborenen Kinder. Eine Gesellschaft, die die Ahnen ehrt, ehrt auch ihre Nachkommen. Wir, die Ahnen von morgen, tragen die Verantwortung, welche Welt wir unseren Nachkommen hinterlassen. Unsere dringliche Aufgabe dabei ist, den Weg der Selbsterkenntnis zu gehen, für Frieden und Ordnung in unseren Beziehungen zu sorgen. Heilung in uns bedeutet auch Heilung in der Welt.
In einem sehr eindrücklichen Ritual führte uns Marlene in den persönlichen Erfahrungsraum der Ahnenehrung:
Im Kreis gehend nehmen wir Verbindung auf und benennen die Ahnen unserer Ursprungsfamilie und unsere spirituellen Vorfahren. Wir rufen die unbekannten Ahnen nach der Art, wie sie gestorben sind und laden sie ein anhand unserer Lebensgeschichte. Wir benennen sie, indem wir ihre Gaben und Vermächtnisse sowie ihr Leid anführen und erkennen sie an als jene, die noch immer in uns lebendig sind. Wir stehen auf den Schultern unserer Ahnen.
Durch die Würdigung der Ahnen erfahren wir Kraft und Stärke, eine tiefe Befreiung und Mitgefühl und damit ein Ende des Kampfes.
Sibylle brachte uns die Bedeutung eines gesünderen Verhältnisses zur Zeit näher und sprach über die Tiefe Zeit
Zeit ist Geld, alles muss schneller gehen, immer noch mehr werden. Als erschreckendes Beispiel wurde die industrielle Pflege angeführt, die sich nicht mehr an den Bedürfnissen des Einzelnen orientiert, sondern von der Zeit bestimmt wird. Sie ist, menschenunwürdig und kann mit Gewalt gleichgesetzt werden. Der Rhythmus der Natur bleibt dabei völlig unberücksichtigt und der Zusammenhang zwischen der schnelllebigen Zeit und dem Nichtwert der Alten in unserer Kultur ist nicht zu übersehen.
In Kulturen, in denen die Ahnen selbstverständlich Bestandteil der Gesellschaft sind und als Teil des Großen und Ganzen Wertschätzung erfahren, gilt ein alter Mensch als ehrwürdig und teuer, während in Europa das Altern mit Wertverlust gleichgesetzt wird.
Joanna Macy: der Blick fürs Ganze geht verloren durch die kurzzeitigen Spannen im Denken. Es braucht unsere Haltung für größere Zeiträume. Werden sie nicht berücksichtigt, ist es wie ein Herausfallen aus der kosmischen Verbindung.
Für den biologischen Bruch dieser Verbindung sieht Joanna Macy die atomare Bedrohung als wesentliche Ursache, die die Möglichkeit der totalen Vernichtung der Welt enthält, z.B. Atommüll als Erbe für unsere Nachkommen mit nicht absehbaren Folgen.
Weit verbreitet existiert auch das egoistische Weltbild: die Welt wird sowieso bald zerstört sein, es gibt also keinen Grund mehr, sich um sie zu sorgen. Streichen wir da nicht einfach unsere Zukunft? Auch diese Zukunftsblindheit trennt uns von der kosmischen Verbindung. Keine Zukunft = keine Achtung der Gegenwart.
Was bedeutet das für uns?
Wir müssen uns wieder einstimmen auf den langsamen Rhythmus der Natur, z.B. über den bewussten Atem, Wahrnehmungsschulung, Rituale, Verbindung aufnehmen mit unserer persönlichen Geschichte, unser Erbe heilen, die Erinnerung an die Weisheit der Vorfahren wachrufen, sie zu nutzen und mit unserer Lebenskraft zu verbinden, uns bewusst werden über das Fundament (Evolution).
Es braucht unsere Haltung von Ehrfurcht und Respekt für die Werte, die für ihre Entstehung so lange gebraucht haben. In der Verantwortung und Fürsorge für unseren Planeten und unser Nachkommen müssen wir unsere Fähigkeit entwickeln, Wanderer zwischen den Welten zu sein, Altes zu übernehmen und Neues entwickeln und wachsen lassen.
Bei aller Ohnmacht dürfen wir auch Hoffnung haben im Vertrauen auf das Gleichgewicht zwischen Licht und Schatten, Ohnmacht und Kraft. Das Trotzdem lohnt sich, denn es macht einen Unterschied wie wir in der Welt sind. Wir brauchen Leidenschaft uns zu erinnern und uns wieder anzubinden, damit wir unserer Aufgabe gewachsen sind, verantwortungsbewusste Ahnen für unsere Nachkommen zu sein.
Wir halten die Schöpfung als Geschenk in unseren Händen und haben so alle Chancen der Wandlung zu einer lebenserhaltenden Gesellschaft.
(Maria Böhm)
Herzlichen Dank an Marlene und Sibylle für diesen wertvollen Beitrag
Bitte vormerken:
Das nächste Kreis-Treffen findet am Samstag, den 28. Februar 2009 um 16:00 Uhr und das Schwitzhüttenritual am Abend vorher, Freitag, 27. Februar 2009 in Neutsch statt.
Liebe Grüße
Euer Vorstand
Hildegard, Maria, Andreas und Günter