Ursula und ich nahmen an der Führung eines kompetenten Revierförsters teil, der eine große Gruppe interessierter Menschen sachkundig durch den Wald bei Lichtenberg führte um zum oben genannten Thema zu referieren. Er wies darauf hin, dass unsere Kinder und Kindeskinder unter diesem Klimawandel leiden werden. Anhand von Skizzen , Kurven und detaillierten Zahleninformationen zeigte er uns auf, dass die Prognosen des Weltklimarates bei Weitem überschritten wurden.
90 % der Klimaproblematik sind vom Menschen gemacht. Der Straßenverkehr ist zu einem Drittel dafür verantwortlich. Das arktische Meer schmilzt doppelt so schnell, als vom Weltklimarat vorhergesagt. Dadurch fehlt Reflexionsfläche für die Sonne, sodass die Wärme der Erde nicht mehr genügend ins All transportiert werden kann.
In seinen ersten Ausführung berichtete Herr C. über den drastischen Anstieg von Kohlendioxyd und die enorme Erwärmung der Erde in den letzten 50 Jahren.
Der Meeresspiegel ist seit Anfang dieses Jahrhunderts um17 cm gestiegen.
Blattaustrieb und Blüte beginnen zwei Wochen früher, der Blattabfall ist in der Regel zwei Wochen später. Unser kalter Winter in diesem Jahr war eine Ausnahme.
In Zukunft wird es wärmere Sommer und regenreichere Winter geben. In Hessen nimmt der Winterniederschlag um 20 % zu, im Sommer um 10 % ab.
In Hessen gibt es viel Löss und Lehmboden, der Feuchtigkeit gut speichern kann. Dies ist gut für unseren Wald. Landwirte haben jedoch jetzt schon Probleme mit der großen Trockenheit und suchen nach anderen Anbaumöglichkeiten, um gegenzusteuern.
Große Teile der Welt werden in Zukunft nicht mehr bewohnbar sein. Der Süden wird unbewohnbarer, der Norden wird mehr grünen.
Es werden immer mehr Naturkatastrophen eintreten. Die CO2 Konzentration wird sich weiter erhöhen. Der Temperaturanstieg wird sich dramatisch beschleunigen.
Das arktische Meer schmilzt doppelt so schnell, als vom Weltklimarat vorhergesagt.
Durch die Erwärmung der Meere sterben Korallenriffe ab. Die CO2 -Aufnahme der Meere bewirkt, dass das Meer kippt und versäuert.
Die CO2 -Emission ist 3x so schnell gewachsen als vorausgesagt. Die Perma Frostböden ( sind das ganze Jahr gefroren) z.B. in Russland, haben große Mengen an organischen Massen gebunden. Sie tauen auf und setzen Methan in großen Mengen frei. Dieses Methan führt zu großen Klimaschäden. Die Schädigung wirkt über viele Jahrhunderte hinaus
Die Zugvögel zeigen ein anderes Zugverhalten. Einige Vogelarten fliegen über Winter nicht mehr weg. Es ist eine Zunahme von Vogelarten und Insekten zu verzeichnen, die eigentlich im Süden beheimatet sind.
Es gibt z.B Insekten, die uns Probleme machen, wie der Eichenprozessionsspinner, der bei Menschen Hautallergien auslösen kann.
Prachtkäferarten dringen immer weiter in den Norden vor. Sie zerstören die Buchen.
Herr C. meinte, dass die Ergebnisse der Wissenschaft zu lange brauchen und dass wir jetzt handeln und Risken eingehen müssen, Ausprobieren sollen.
Man muss in einem Zeitraum von 100-200 Jahren vorausdenken. Wenn wir für die Zukunft gerüstet sein wollen, müssen wir sofort etwas wagen und ausprobieren.
Der zukünftige Waldanbau muss daher Baumarten mit bestmöglicher Anpassungsfähigkeit auswählen. Schon jetzt müssen Bäume für die Zukunft gepflanzt werden, die mit der Klimaerwärmung zurecht kommen.
Der Wald ist einer der wichtigsten Sauerstofflieferanten. Man müsste ihn großflächig aufforsten.
Die Fichte, das kann man jetzt schon sagen, ist einer der Verlierer der Artenvielfalt, wenn es wärmer wird. Sie wird immer schwerer überleben können, aber auch sie müssen wir erhalten, denn es ist nicht voraussehbar, ob uns die Wärme des Golfstroms erhalten bleibt.
Dann hätten wir klimatische Verhältnisse wie in Nord-Kanada. Es wäre kalt. Da brauchen wir die Fichte zur Zukunftssicherung.
Wer gut mit Erwärmung zurecht kommt ist z.B. die Küstentanne aus Nordamerika.
Die Ess- oder Edelkastanie kommt ursprünglich aus Korsika und dem nördlichen Mittelmeer. Seit 140 Jahren gibt es sie in unserem Raum
Auch der Walnussbaum ist aus dem Mittelmeerraum und seit 150 Jahren bei uns beheimatet.
Die Douglasien sind sehr widerstandsfähig und kommen gut mit der Erwärmung zurecht. Da ihr Holz sehr hart ist, werden sie wenig von Insekten befallen. Sie kann auch auf sehr trockenem Boden stehen.
Auch die Buche wird verhältnismäßig gut mit dem Klimawandel zurecht kommen.
An sehr sonnigen Sandstandorten wird sie jedoch aussterben
Die Eiche wurzelt tief und kann somit gut Wasser speichern.
Andere Bäume, die mit der Erwärmung gut klar kommen, sind z.B. die Wildkirsche, der Spitzahorn, der Bergahorn, die Schwarzkiefer.
Was kann helfen um den Klimawandel nicht noch mehr zu beschleunigen?
- Eine radikale Änderung unseres Lebenswandels
- Gänzlich andere Wege
- Energieverbraucheffizienz, d.h. Transporte müssen teurer werden.
- Technologien entwickeln, die sich regenerieren.
- In Umweltbilanzen rechnen, danach auswählen, auch wenn es teurer ist.
- Ich darf nur das verbrauchen, was mir zur Verfügung steht.
Nachhaltigkeit für unsere Nachkommen ist wichtig. Ich darf nur das verbrauchen, was mir zur Verfügung steht.
Die Führung war so interessant, dass wir beabsichtigen, Herrn C. um eine Führung für den Kreis e.V. zu bitten.
Hildegard Hillenbrand