Infobrief 72

Liebe Mitglieder und Interessierte des Kreis e.V.,

am 8.6. trafen wir uns zu unserem Offenen Kreistreffen in Neutsch. Wir freuten uns über viele alte und neue Gesichter!

Sibylle berichtete uns über das Buch „Klima- eine neue Perspektive“ von Charles Eisenstein.

Es folgt eine sehr detaillierte Zusammenfassung.

Charles Eisenstein wendet sich entschieden gegen den CO2 Reduktionismus, der die Klimadebatte beherrscht und als Grundlage für politische und gesellschaftliche Entscheidungen genommen wird.

Sein Schlüsselsatz:“Die größte Bedrohung für das Leben auf der Erde, sind nicht die Emissionen der fossilen Brennstoffe, sondern der Verlust von Wäldern, Boden, Feuchtgebieten und marinen Ökosystemen. Das Leben erhält das Leben. Wenn diese Beziehungen zusammenbrechen, sind die Ergebnisse unvorhersehbar….. dies ist eine Bedrohung, der wir ausgesetzt sind, und da sie von vielen Faktoren abhängt, die noch dazu nicht linear sind, kann sie nicht durch einfache Reduzierung der CO2 Emissionen überwunden werden.“

In seinem Buch bringt er vielfältige Beispiele über die Schönheit und tiefe Verbundenheit, die die Ökosysteme lebendig erhält und auch scheinbar unbedeutende

Tiere oder Pflanzen eine wichtigen Beitrag für die Balance haben. Er zeigt die Trauer von Menschen über den Verlust und die Zerstörung der natürlichen Umgebung und ihre Liebe und Bereitschaft Verantwortung und Fürsorge zu übernehmen.

Wie ist es zu erklären, dass seit Beginn der Klimadebatte die Zerstörung der Ökosysteme unvermindert weiter geht? Der Kampf gegen den Klimawandel wird mit immer größerer Dringlichkeit geführt und in seinem Schatten schreitet die Plünderung der Ressourcen der Erde voran….Der Kampf gegen das Treibhausgas steht an erster und dringlichster Stelle, hinter dem menschliche Bedürfnisse zurücktreten müssen.

„Die Gleichsetzung von grün mit „wenig CO2“, diese Projektion einer komplexen Ursachenmatrix auf eine quantifizierbare Variable, verleitet uns zu denken, das Nachhaltigkeit zu einem nachhaltigen Leben führen und ein Leben wie es ist und für uns immer war, aufrechterhalten könnte. Die vorherrschenden Paradigmen grünes Wachstum und nachhaltige Entwicklung können so legitimiert und beibehalten werden. Und sie sind unbedingt notwendig um unser gegenwärtiges Wirtschaftssystem mit seinem endlosen Ressourcenhunger aufrechtzuerhalten.“ S.80

Die Zerstörung lokaler Ökosysteme kann die Wirtschaft ausgleichen durch Co2 Zertifikate und selbst Umwelt zerstörerische Produkte werden dadurch Co2 neutral. Die schädlichen Auswirkungen der erneuerbaren Energien, wie z.B. der Giftmüll, der bei der Produktion von Solarpaneelen und Lithiumbatterien anfällt oder die landwirtschaftlichen Flächen die sich in „Solarmonokulturen“ verwandeln, wird nicht berücksichtigt…….diese Technisierung führt zu weiterer Steigerung des Energieverbrauchs, Kontrolle und Beherrschung der Natur z.B. durch Geo-Engineering, Ausbau von Monokulturen und genmanipulierten Pflanzen und Tieren und Arzneimitteln, ebenso wie Kriege, die um Ressourcen geführt werden. Die gesundheitlichen Folgen können durch Luft- Wasserfilter, EMF-Blocker, Nahrungsergänzungsmitteln, Klimaanlagen, Antibiotika, Impfungen…..bekämpft werden. (S.2)

Diese Kriegslogik bietet keine Ursache für die Lösung eines komplexen Systems an. Co2 Reduktionismus ist wie Keimreduktion in der Medizin und entspringt der Logik einer materialistischen Sichtweise, die die Erde nur als Objekt für das Wirtschaftssystem sieht.

„Dieses Denkmuster wird Fundamentalismus genannt und es entspricht in seiner Dynamik zwei Institutionen, die für unsere Zivilisation prägend sind: Geld und Krieg. Fundamentalismus reduziert das Komplexe auf das Einfache und verlangt die völlige Ausrichtung auf ein letztes Ziel, dem das unmittelbare, das Menschliche, das Persönliche geopfert werden muss…..Diszipliniert durch eine existenzielle Bedrohung, wendet sich ein Land im Krieg von Kultur, Müßiggang, bürgerlichen Freiheiten und allem ab, was nicht kriegswichtig ist.“ (S. 48)

Möglich wird dies, weil wir als Menschheit die Verbindung mit der Natur verloren haben und immer tiefer in die materialistische Sichtweise eingebunden sind. Wir haben die Nabelschnur mit unserem natürlichen Sein, mit der Erde verloren und sind stattdessen zunehmend mit der „Nabelschnur“ des Handys und den Ersatzbefriedigungen der technischen Konsumwelt verbunden. Unsere Kultur zerstört den Planeten mit dem Glauben an Zahlen und Technisierung. Das herrschende Narrativ erzeugt immer mehr einen Zustand von Mangel und Angst und bietet als Lösung den Kampf gegen oder für……an. Es erzeugt Spaltung, weil soziale Bedürfnisse zurücktreten müssen.

Wenn wir etwas ändern wollen, …“dann müssen wir unsere Süchte aufgeben, insbesondere eine viel grundsätzlichere als die nach fossilen Energien, nämlich unsere Kampfeslust.“ (S. 38)

Dem gegenüber sagt Charles Eisenstein, dass wir uns in einer Krise des Seins befinden und die Umweltkrise nach einer Revolution der Liebe verlangt. Wir scheinen wie Suchtkranke, die ihren Kurs nicht ändern können und Sucht entsteht, wenn Grundbedürfnisse nicht erfüllt werden können.

Auf menschliche Grundbedürfnisse nach Verbundenheit, Gemeinschaft, Schönheit wird mit Imitaten reagiert……Nur wenn wir unser inneres Ökosystem in seiner Fülle – unsere ganze Fähigkeit zu lieben – wieder herstellen, gibt es Hoffnung auch das äußere Ökosystem wiederherzustellen.“ (S. 27/28)

Ein lebendiger Planet ist ein widerstandsfähiger Planet. „Begründet auf dem Prinzip, das das Leben günstige Bedingungen für das Leben schafft, wären die wichtigsten (S. 3) Organe diejenigen, die voll von Leben sind: Wälder, Feuchtgebiete, Flussdeltas, Korallenriffe und üppiges Grasland mit seinen riesigen Tierherden.“ (S.134)

Während sich der größte Teil des Diskurses über den Klimawandel um Temperatur dreht, ist das Wasser der klimatische Faktor, der das Leben am unmittelbarsten beeinflusst.

Wir danken Sibylle sehr für diese Ausführung und für das Aufgreifen dieses uns allen am Herzen liegenden Themas.

Nach einer kleinen Pause lauschten wir einem Lied, welches Beate uns mitgebracht hatte.

The Lost Words Blessing- Spell Songs

Welches aus einem Leben im Einklang sprach…

Passend zu unserem Thema schauten wir noch den nährenden und mutmachenden Film „Water is Love“ an.

Es geht um die Restoration von Wasserkreisläufen, das Wasser wieder in seinen natürlichen Fluss zu bringen, da Wasser auch Liebe ist.

Und es ging um die Jugend und die nährende und unterstützende Verbindung mit den Älteren.

Ganz im Sinne unseres Verein „Der Kreis“ und den Initiationsreisen.

Wir gingen sehr erfüllt und bestärkt wieder nach Hause in unsere Welt.

Möge das Wasser wieder unsere Herzen berühren und tief in sie einsinken!

Herzliche Grüße von Eurem Kreisvorstand und dem Vorbereitungsteam

Wir freuen uns auf ein Wiedersehen!