Infobrief 4

Liebe Mitglieder, Interessierte und Freunde des Kreises,

zu Beginn des Frühlings kommt unser 4. Infobrief mit Aktuellem, Veranstaltungshinweisen und einem Bericht über unser letztes Treffen im offenen Kreis am 28. Februar mit dem Thema „Ahnen und Tiefe Zeit“, das auch diesmal von Marlene und Sibylle geleitet und von Ursula sehr einfühlsam beschrieben wurde.
Wir danken den drei Frauen ganz herzlich für die Gestaltung des Nachmittags und die ausführliche Information darüber.

Unser Vereins-Flyer ist fertig und ist in Kürze als Download auf unserer Internetseite www.derKREISeV.de zu finden.

Mit einer großen Bitte wenden wir uns dieses Mal an Euch:
Wie Ihr ja alle wisst, unterstützen wir die beiden Initiationsprojekte “Feuer und Wasser“ für junge Männer und „Roots & Wings“ für junge Frauen, die diesen Sommer in Schweden stattfinden werden. Es gibt noch freie Plätze in beiden Gruppen. Bitte hört und seht Euch noch mal in Euerem Bekannten-, Verwandten- und Freundeskreis um. Vielleicht könnt Ihr den/die eine/n oder andere/n Jugendliche/n noch für diese außergewöhnliche Reise gewinnen. – Die Flyer beider Projekte zum Download auch auf unserer Internetseite.

Die Finanzierung dieser Projekte, die aus den Beiträgen der Teilnehmer nicht hinreichend gedeckt werden können, erfolgt durch Spenden.

Deshalb bitten wir Dich um eine finanzielle Unterstützung / Spende an unseren Verein unter Angabe des entsprechenden Verwendungszwecks auf das unten angegebene Konto.
Steuerabzugsfähige Spendenbescheinigungen werden ausgestellt.
Eine Mitarbeit /Mitgliedschaft im Verein unterstützt diese Arbeit.

Des weiteren laden wir Euch herzlich zu folgenden Veranstaltungen ein:

„Innere und Äußere Natur“ – mit Alwin und Marlene
(Trancetanz, Medizinwanderung, Schwitzhütte, Integration)
vom 30. April – 02. Mai 2009 – siehe Anhang

„Zauberhaftes Walderleben“ -– mit Hildegard
Aktivtag für Kinder am Samstag, den 09. Mai 2009 – siehe Anhang

Sonnwend-Fest mit Feuer-Ritual am Samstag, 20. Juni 2009

Das nächste Treffen im offenen Kreis findet am Samstag, den 25. April 2009 um 16:00 Uhr in Neutsch statt. Alle Interessierten sind herzlich willkommen.

Hier Ursulas Bericht über das Treffen im offenen Kreis am 28. Februar 2009:

„Ahnen und Tiefe Zeit – unsere Verbindung mit den Generationen der Vergangenheit und Zukunft“.

Marlene und Sibylle führten uns auch durch den 2. Teil in der Beschäftigung mit unseren Ahnen. Hatten wir uns das letzte Mal mit unseren Wurzeln beschäftigt, ging es diesmal um die Zukunft, um unsere Nachfahren.

Bewusst geworden ist, dass unsere Ahnen die Erde gehütet haben, es eine Dankbarkeit ihnen gegenüber gibt und ein Versprechen, auch Hüter dieser Erde zu sein. Joanna Macy sagt, dass wir Angst haben und das hindert uns in Bewegung zu kommen. Der Schmerz der Erde muss gefühlt werden. Das ist der erste Schritt zur Rettung der Erde. Verdrängung ist die größte Gefahr. Jedes System, das sich weigert, die Konsequenzen seines Handelns zu sehen, ist mörderisch. Wir haben Angst, weil wir uns zu schwach fühlen, es nicht aushalten können, unsere Gefühle über den Zustand der Welt anzuschauen. Das Zulassen dieses Schmerzens lässt uns aber über unser kleines Ego hinausgehen. Die Unterdrückung isoliert uns. Das Akzeptieren, Annehmen und Aussprechen lässt uns unsere Verbundenheit mit allem Lebendigen spüren, befreit unsere Hilfsbereitschaft, unser Mitgefühl. Unser Schmerz um den Zustand der Welt und unsere Liebe für die Welt sind untrennbar miteinander verbunden.

Wir brauchen einen großen Wandel. Immer mehr Menschen suchen nach Wegen, wie wir auf der Erde leben können, ohne sie zu zerstören. Der ökologische Wandel bringt gleichzeitig auch soziale Gerechtigkeit. Wir müssen selbst als Ahnen handeln, die wir sind, gegenüber unseren Nachfahren. Wir müssen uns einschwingen auf langsamer sich vollziehende ökologische Rhythmen und eine tiefe, echte Verbindung zu den vor und nach uns lebenden Generationen pflegen. Als Handelnde für den Wandel sind wir der Gefahr verfallen, zwangsläufig in das Tempo der industriellen Wachstumsgesellschaft einzusteigen.

Das Ritual: Die Begegnung mit unseren Nachfahren. Wir begegneten in dem Ritual der zukünftigen Generation in 200 Jahren, sie waren die Menschen der 7. Generation nach uns. Sie haben überlebt und sind zu einer Lebensform zurückgekehrt, die lebenserhaltend ist.

Die Übung begann mit der Widmung: „Möge die Absicht und der gute Wille, die wir jetzt in diese Arbeit mitbringen, der Heilung unserer Welt und dem Wohlergehen aller Wesen dienen.“

Die Wesen aus der Zukunft stellten nun eine Frage an den Menschen der Gegenwart:
„Ahne, Ahnin! Ich habe von der schrecklichen Zeit gehört, in der du gelebt hast. Kriege wurden vorbereitet und geführt, es gab Hunger und Menschen, die kein Zuhause hatten, die Reichen wurden immer reicher und die Armen immer ärmer. Die Meere wurden vergiftet, die Luft und der Boden ebenso. Viele Tier- und Pflanzenarten starben aus… Es fällt mir schwer, all das zu glauben. Erzähle mir, war es wirklich so? Und wenn es so war, wie war das für dich, unter diesen Bedingungen zu leben? Was hast du dabei gefühlt?“

Ich glaube ich habe noch nie den Schmerz der Erde so in mir gefühlt und war so berührt davon, dass ich in einer Zeit lebe, wo das ganze Leben auf Messers Schneide ruht. Ich fühlte die Verantwortung gegenüber der nachkommenden Generation und war froh ihr zu erzählen von meiner Angst, meiner Verzweiflung, Hilflosigkeit und Freude darüber, mit anderen Menschen einen Weg zu suchen zur Rettung dieser Erde.

Sie stellten die 2. Frage: „Ahne, Ahnin, wir kennen Lieder und Geschichten, in denen wir noch heute erfahren, was du und deine Freunde, was ihr getan habt, damals, in der Zeit des Großen Wandels. Ich möchte dich etwas fragen: Wie habt ihr damals angefangen? Ihr müsst euch doch oft einsam und verwirrt gefühlt haben, besonders ganz zu Anfang, Was waren damals eure ersten Schritte?“Ich erzählte von den Zeiten des Widerstandes gegen die Starbahn West, der Abholzung der Wälder, der Friedensbewegung, der Lichterketten gegen den Krieg und gegen Ausländerfeindlichkeit, den Ostermärschen, aber auch von den Zeiten der Resignation, in denen ich mich in meine eigenen vier Wände zurückgezogen hatte, weil ich keinen Weg und keine Menschen gefunden hatte, die mit mir einen kompromisslosen Weg des Herzens gehen. Und vom Kreis zu erzählen, indem wir gemeinsam uns dem Schmerz stellen und die Natur ehren und dankbar sind, gerade in dieser Zeit geboren zu sein.Die 3. Frage: „Vorfahre, ich weiß, ihr habt nicht lockergelassen, bei diesen ersten Schritten für die Erde. Erzähl mir – wo habt ihr die Stärke und die Freude gefunden, um weiter so hartnäckig dranzubleiben, trotz aller Schwierigkeiten und entmutigenden Rückschläge?“Ich habe die Kraft aus der Schönheit der Natur, aus den Sonnerauf- und –untergängen, aus den Bäumen, den Pflanzen, den Tieren geschöpft. Und aus den tiefen Begegnungen der Menschen um mich herum, die mit mir so ernsthaft um die Erde trauern und ringen um das Handeln aus der Liebe heraus.Anschließend erzählten die Zukünftigen davon wie es ihnen ging, nachdem sie die Menschen der Gegenwart gehört hatten. Mein Nachkomme war voller Respekt und Dankbarkeit, dass wir nicht aufgegeben hatten und ihm damit das Leben auf dieser Welt ermöglicht haben.

Wir sprachen auch davon, dass es gut ist, nicht zu wissen, wie es ausgeht. Denn wüssten wir, dass es gut ausgeht, würden wir vielleicht unsere Bemühungen einstellen und wüssten wir, dass wir es nicht schaffen, würden wir dann noch einen Handschlag tun?

Mit einer tiefen Dankbarkeit an alle, die die Arbeit Generationen vor uns gemacht und an die, die den Kreis ins Leben gerufen und den Verein gegründet hatten, schlossen wir unsere Begegnung.
(Ursula Graf)

Mit herzlichem Dank an alle
und lieben Grüßen

Euer Vorstand
Hildegard, Maria, Andreas und Günter