Infobrief 7

Oktober 2009

Liebe Mitglieder, Interessierte und Freunde des Kreises,

Wir schicken Euch unseren 7. Infobrief mit den neuesten Nachrichten aus dem Verein „Der Kreis e.V..

Am 17. September fand die Mitgliederversammlung statt. Bei den Vorstands-Neuwahlen wurde der alte Vorstand in seinem Amt bestätigt.

In der Versammlung gab es u. a. Berichte und Bilder der beiden „Schweden-Reisen“, die im Juli und August stattfanden (die Fotos werden in Kürze auf unsere Internetseite eingestellt) und einen Ausblick auf geplante Aktivitäten des Vereins für das kommende Jahr, wie z. B. eine Waldführung, eine Kräuterwanderung und einen Waldtag mit Kindern.

Das letzte Treffen im offenen Kreis war am 26. September. Dieser Nachmittag, der von Alwin und Gerd geleitet wurde, hat wieder einmal gezeigt, dass unsere eigene innere Haltung entscheidend ist für den Bewusstseinswandel.

Sibylle berichtet differenziert über das offene Treffen. Ihnen allen herzlichen Dank.

Sibylles Bericht:

Das Kreistreffen begann mit einer geführten Meditation von Joanna Macy zum Thema „Evolutionäres Erinnern“: Eine Reise in die Vergangenheit, die uns hilft, uns zu erinnern, wer wir sind. Wir begeben uns zum Anfang der Zeiten, der Entstehung des Universums vor ca. 15 Mrd. Jahren, erleben die Entstehung der Erde vor ca. 4,5 Mrd. Jahren, die Entstehung des Lebens, beginnend mit einzelligen Wesen und durchlaufen die unzähligen Stufen der Evolution bis sich vor ca. 200 000 Jahren der Mensch entwickelt. Die Erinnerung ist noch in unseren Zellen, in unserem Nervensystem verankert und wir vollziehen diese Evolutionsreise in der Entwicklung im Mutterleib nach.

Während dieser Meditation können wir uns verbunden erleben mit allem Sein und unsere Verwandtschaft mit allen nichtmenschlichen Geschöpfen.

Danach sahen wir gemeinsam den Film „Home“ von Yann Arthus-Betrrand, der mit eindrucksvollen Bildern die Erfahrung der Meditation vertiefte. In mir löste es ein Gefühl von Andacht und Ehrfurcht aus, nachzuvollziehen, wie sich aus diesen Ur-Energien unser Planet formte mit seiner unglaublichen Vielfalt von Arten und Schönheit der Natur. Schmerzhaft dann die Bilder der Zerstörung, Folgen eines Wirtschaftssystems, das auf unbegrenztem Wachstum beruht und die Ausbeutung von Mensch und Natur immer schneller und schneller vorantreibt. Ein Ergebnis der Haltung, dass wir als Menschen vergessen haben, dass wir Teil der Natur sind, dass wir darauf angewiesen sind, dieses lebendige Lebensnetz zu erhalten.

Aufgezeigt wird auch, dass wir mit unserer Lebensweise Entwicklungen anstoßen, die wir nicht mehr übersehen und beherrschen können und deren Auswirkungen wir nicht mehr aufhalten können, wie z.B. das Schmelzen des arktischen Eises oder das Auftauen der Permafrostböden, was zur Folge hat, dass das in der gefrorenen Erde gespeicherte Methangas (ein hochgiftiges Klimagas) freigesetzt wird. Wenn es nicht gelingt, diese wirtschaftliche Expansion zu stoppen, werden wir in wenigen Jahrzehnten das Kohlenmonoxid, das in der Erde in Jahrmillionen gespeichert wurde, wieder freigesetzt haben.

Hier nur einige markante Aussagen des Films:

  • 20% der Menschheit verbrauchen 80% der Bodenschätze/Ressourcen
  • Während in den Industrieländern täglich pro Kopf 800 – 1000 L Wasser verbraucht werden, leiden 2 Mrd. Menschen unter Wassermangel. Fast 1 Mrd. Menschen hungert.
  • ¾ der Fischgründe sind bereits leer gefischt.
  • Im Jahre 2050 könnte es 250 Mio. Klimaflüchtlinge geben,
  • 2 % der Bevölkerung besitzt über 50% des Weltvermögens

Es ist zu spät um Pessimist zu sein! Dieser Aussage folgen ermutigende Beispiele, in denen Menschen auf unterschiedlichen gesellschaftlichen Ebenen dieser Entwicklung entgegensteuern.

In der anschließenden Diskussion wurde hervorgehoben, dass es wichtig ist, dass wir einen Bewusstseinswandel vollziehen, wir uns wieder als Teil der Natur erleben und einen achtsamen Umgang üben. Die Grundlage unseres Wirtschaftssystems mit der Ideologie des unbegrenzten Wachstums und der daraus resultierenden Konsumhaltung wurde als Ursache genannt. Es wurde auch deutlich, wie schwer es ist, die eigenen Konsumgewohnheiten zu verändern. Hervorgehoben wurde, dass jeder auf seine Weise einen Beitrag leisten kann, z, B. in der Arbeit mit Kindern, diese an Naturerfahrungen heranzuführen.

Wie gut, dass wir unsere Treffen haben, an denen wir uns gemeinsam erinnern können, uns austauschen können, uns ermutigen können und gemeinsam handeln.

(Sibylle Schwandt)

Hinweis: vom 07. – 12.06.2010 findet in Deutschland wieder eine „Tiefenökologische Konferenz“ mit Joanna Macy statt.

Infos unter www.holoninstitut.de

Bitte vormerken:

Das nächste Treffen im offenen Kreis findet am Samstag, den 12. Dezember 2009 um 16:00 Uhr in Neutsch statt. – Alle Interessierten sind herzlich willkommen.

Die neuen Termine für die Treffen im offen Kreis für 2010:

Samstag, 27.02.2010

Samstag, 24.04.2010

Samstag, 12.06.2010

Samstag, 11.09.2010

Samstag, 27.11. 2010

Wir bedanken uns ganz herzlich für das uns entgegengebrachte Vertrauen.

Mit lieben Grüßen
Euer Vorstand
Hildegard, Maria, Andreas und Günter