Zu Fuß durch die Urwälder der Karpaten
Vortrag des Waldwanderers Gerald Klamer in Neutsch am Samstag, den 11.November um 10 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus
Vor einem Jahr war der Waldwanderer Gerald Klamer zu einem vielbesuchten Vortrag über die Situation der deutschen Wälder in Neutsch, Modautal.
In seinem nächsten Projekt durchquerte er zu Fuß den größten Teil der letzten wilden Wälder der Karpaten. Dieses Gebiet ist vier Mal so groß wie das Saarland. In dieser zweitgrößten Gebirgskette Europas haben sich in einer Größenordnung von mehreren Hunderttausend Hektar vom Menschen fast unberührte Waldwildnisse erhalten, die unseren ursprünglichen Wäldern sehr stark ähneln. Diese unberührten Gebiete sind für die Biodiversität und gegen den Klimawandel äußerst wichtig.
Ende März 2022 beginnt Klamer seine Wanderungen bei noch winterlichen Verhältnissen, so dass er sich bald sogar Schneeschuhe zulegen muss, um überhaupt voran kommen zu können. In der Slowakei begegnet er Wölfen. Dort erfährt er auch von Naturschützern, warum das Auerhuhn, der Charaktervogel der Gebirgswälder so stark bedroht ist.
Rumänien ist das Land, wo 80 % der noch verbliebenen Urwälder der gemäßigten Zone Europas wachsen. Aber auch dort stehen die Wälder unter großem Druck. Immer wieder sieht er erschütternde Bilder, die zeigen, dass gerade jetzt die letzten wilden Wälder stark durch illegale Abholzungen bedroht sind. Er trifft Urwaldforscher und Aktivisten, die unter Lebensgefahr arbeiten und kann so Stück für Stück das Puzzle zusammensetzen, was jetzt zur Erhaltung der Urwälder getan werden muss.
Viele der Urwälder befinden sich in fast unzugänglichen Gegenden, in die Klamer nur mit großem körperlichen Einsatz und nicht unerheblicher Gefahr vordringen kann. Dafür wird er mit Beobachtungen von Bären und Auerhähnen belohnt, sowie vielen anderen Bewohnern der Wälder. Vom Winter läuft er durch den Frühling in den Sommer und erlebt so den Wechsel der Jahreszeiten ganz plastisch.
In den Südkarpaten besucht er das ehrgeizigste Nationalparkprojekt Europas, wo von einem deutschen Wolfsforscher initiiert, ein geschütztes Gebiet mit der zehnfachen Fläche des Nationalparks Bayerischer Wald entsteht. Dort kann Gerald Klamer sogar als ausgestorben geltende Tierarten wie die Wisente zusammen mit einem Ranger beobachten.
Der Vortrag ist eine fantastische Mischung aus persönlichem Abenteuer, Naturerleben, Wissenswertem über wilde Wälder und einem Appell zu ihrem Schutz. In einem 90-minütigen Vortrag erzählt Klamer diese Geschichte in einer interessanten Multivision, wo die Bilder zu denen er packend erzählt, sich mit ruhigen Passagen voller schöner Naturbilder abwechseln.
Der Vortrag ist kostenlos. Um eine Spende wird gebeten.